Frage:
VERSINKEN DIE PIRATEN IM BRAUNEN SUMPF?
♣.pitsch-patsch.♣
2012-04-23 06:44:27 UTC
► Martin Delius (27): Der Parlamentarische Geschäftsführer der Berliner Piraten-Fraktion sagte im Magazin „Der Spiegel“: „Der Aufstieg der Piratenpartei verläuft so rasant wie der der NSDAP zwischen 1928 und 1933.”

Delius bereut das Zitat inzwischen, spricht von einem „Fehler“ und zog seine Kandidatur für den Bundesvorstand zurück. Delius engagiert sich seit 1996 ehrenamtlich gegen Rechtsextremismus.

► Bodo Thiesen (31): Das Parteimitglied aus Zell an der Mosel (Rheinland-Pfalz) hat in Mailinglisten mehrmals den Holocaust geleugnet, machte Polen für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verantwortlich. 2009 wurde er deshalb vom Bundesvorstand von der Landesliste zur Bundestagswahl gestrichen. Ein Parteiausschluss-Verfahren gegen Thiesen scheiterte im April aus formalen Gründen, weil Thiesen für seine Verfehlungen bereits zuvor sanktioniert worden war.

► Hartmut Semken (45): Der Berliner Landeschef der Piraten sagte nach dem Scheitern des Ausschluss-Verfahrens gegen Thiesen, er könne „dieses 'Wir müssen uns abgrenzen gegen rechte Ansichten' nicht mehr hören“. Führende Piraten forderten ihn daraufhin zum Rücktritt auf. Semken sprach vom „womöglich größten Fehler seines Lebens”, lehnt einen Rücktritt jedoch ab.

► Carsten Schulz: Der niedersächsische Pirat fordert Straffreiheit für Holocaust-Leugner und den freien Verkauf von Hitlers „Mein Kampf“. Trotzdem wurde er im Bezirk Hannover-Mitte zum Direktkandidaten für die Landtagswahl gewählt. Der niedersächsische Landesvorstand annullierte daraufhin die Wahl. Am Wochenende kandidiert Schulz für den Bundesvorstand der Piratenpartei.

► Kevin Barth (22): Der Kreisvorsitzende der Piratenpartei in Heidenheim (Baden-Württemberg) schrieb auf Twitter, er finde „den Juden an sich unsympathisch“ und löste damit eine Welle der Empörung aus. Im Februar trat Barth vom Kreisvorsitz zurück.

► Dietmar Moews (61): Der selbsternannte Künstler wetterte in einem täglichen Video-Blog gegen das „Weltjudentum“, das „überall Gastrecht beansprucht“ und sich „als die Geschundenen hinstellt“. Auch Moews kandidiert am Wochenende für den Bundesvorstand.
Achtzehn antworten:
Oakley
2012-04-23 06:51:09 UTC
Die "Piraten" lernen nun gerade, was es wirklich heißt auf Bundesebene Politik zu machen. Da gelten ganz andere Gesetze, als sie sich das wahrscheinlich vorgestellt haben.



"Wenn du eine politische Bewegung zerstören willst, lass sie eine Partei gründen!" Oder wie war doch gleich noch mal der passende Spruch,...? Im Jahre 2012 kann niemand mehr eine Partei gründen, die nicht ganz schnell an ein paar schmerzlichen Wahrheiten scheitern wird.
?
2012-04-23 16:01:36 UTC
die Piratenpartei erhält ihre Stimmen aus Kreisen der Protestwähler -- die Partei hat weder einen politischen Plan, noch ein Konzept
litED
2012-04-23 21:24:11 UTC
► Valentin Seipt: Der ehem. Kreisvorsitzende der Piratenpartei in Freising hatte zuvor auch schonmal das Amt des stellvertretenden Kreisvorsitzenden der NPD inne, bis ihn ein rechter Kumpel verriet.



Den Hype um die Piraten, und tatsächlich auch die Meinung einiger, dass jene plötzlich die Lösung gegen alle im Bundestag vertretenen Parteien sein soll, ... ich find das erstaunlich.



Die spannendste Frage bzgl. des Hypes lautet für mich: Wer hat diesen Hype ausgelöst, und warum? Und in Beantwortung solcher Fragen sehe ich mich in bester Gesellschaft mit Albrecht Müllers Nachdenkseiten, konkret dem Stichwort "Meinungsmache", der heute ganz aktuell titelte: "Die totale Manipulation ist möglich".

Die Motive der Meinungsmacher bzgl. der P(riv)aten lassen sich einfach finden: etwa im Zersplittern des sog. linken Wählerspektrums, was ja auch entsprechende Erfolge in Berlin und im Saarland brachte. Merkel wird sich auch weiterhin bei den Piraten und deren Wählern bedanken, und mindestens gerauso bei ihren Seiberts und Roland Kochs, die gleichzeitig jede wirkliche Opposition diskreditieren bzw. verschweigen
top
2012-04-23 16:06:40 UTC
die aussage vom delius konfrontiert jetzt auch die piraten mit der realität. ich denke nicht, dass die wirklich rechts sind, das wird von der presse ausgeschlachtet. aber auch nicht links. und genau deshalb sind sie für mich im moment auch nicht wählbar. weil ich echt nicht weis, was die wirklich wollen, und wer wirklich dahintersteht. und solange ich das nicht weis, werde ich sie auch nicht wählen. nur eine idee von einen freien internet, reicht mir nicht.. und eine neue fdp brauch ich auch nicht.
lacy48_12
2012-04-23 14:27:10 UTC
Neue Parteien sind immer ein gefundenes Fressen für die braunen Recken. Wir hatten das in Österreich als sich in den 70er Jahren die ersten Grünen formierten. Da waren sofort ein paar "nette Geburtshelfer" zur Stelle. Man muss als neue Partei da wirklich aufpassen und die Leute sofort rausschmeissen!
anonymous
2012-04-23 21:10:11 UTC
Für mich sind die sogenannten "Piraten" ein Sammelbecken für Leute die bei anderen Parteien nichts werden konnten. Daher haben sie wohl oder übel auch Mitglieder die nichts von unserer Demokratie halten. Das schlimme ist das sie noch nicht einmal ein richtiges Programm haben bei ihnen dreht sich hauptsächlich alles um Transparenz im Internet. Mir es ein Rätsel das sie bereits in zwei Landesparlamenten sind und hohe Umfragewerte haben. Die etablierten Parteien sind es zum grossen Teil schuld das es so ist. Sie müssen wieder bürgernah werden dann haben Piraten keine Chance.
?
2012-04-23 13:48:10 UTC
Wer sucht der findet. Schau mal welchen Dreck die anderen im Keller haben.
Markus R---
2012-04-23 17:26:11 UTC
Ich hasse dieses Wort "Piraten"! Was soll das. Was will man denn damit ausdrücken! Irgendeine Bedeutung muß es doch haben. Könntet ihr diese "neue Partei" nicht umbenennen? Nachdem wir die "Grünen" schon haben, nennt sie meinetwegen "himmelblau", Vielleicht wähle ich Euch dann!
Hans
2012-04-23 16:07:36 UTC
Hallo

Weiß ja nicht für wenn du hier schreibst,

vor drei Tagen die Juden wollen uns unterwandern = Piraten

vor zwei Tagen die Linken wollen uns unterwandern =Piraten

Heute die rechten wollen uns unterwandern = Piraten

Mehr Werbung geht nicht.

Wenn ihr so weiter macht bekommen sie über 50 %.

Nachtrag

Glaube damit ist die Diskussion erledigt.

Bayern plant kommentierte Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf"



24.04.2012, 20:32 Uhr | Von Klaus Tscharnke, dpa

r
reikianer
2012-04-23 15:29:41 UTC
Unbequeme politische engagierte Menschen, die etwas bewegen wollen, werden so schnell in die rechte Ecke gestellt, sehr erstaunlich. Das fällt mir immer wieder auf.

Ich drücke den Piraten die Daumen, meinetwegen kann die ganze 68er Egoistengeneration gern abtreten, denn was die in den letzten Jahren verzapft haben, können die Piraten jedenfalls nicht schlechter machen.
Lucius T Fowler
2012-04-23 14:22:23 UTC
Dem Delius sein NSDAP-Zitat hat eine braune Welle bei den Piraten losgetreten, obwohl er es nicht als Vergleich gemeint hat. Jetzt lernen die Piraten mal kennen, was ein "shitstorm" ist. (Das Wort passt ja auch farblich, irgendwie...)



Aber, es ist ja wohl klar: Als selbsternannte "Internet-Partei" müssen sie da durch. Und wer sich "freie Meinungsäußerung" auf die (Piraten-)Fahne schreibt, darf dieses Recht auch Neonazis und Holocaust-Leugnern nicht absprechen. (Ob man sie in der Partei behält oder ausschließt, ist ein anderes Thema.)



Die Piraten brauchen jetzt einen starken Bundesvorstand, der die Parteilinie vorgibt. Ich glaube zwar nicht, dass die Braunen die Piraten übernehmen werden (so stark sind die nicht), aber dass es von brauner Seite her dementsprechende Bestrebungen gibt, weiß ich.



Piraten, seid wachsam! Shitstorm ahead! All hands on deck! Besetzt den Ausguck!
?
2012-04-24 19:32:48 UTC
Ich sage, die Piratenpartei wird durch ihrer selbstverschuldeten Stümperei zerfallen, da sich verschiedene Piraten gegenseitig sexistisch, verbal und rassistisch angreifen!
anonymous
2012-04-23 18:53:46 UTC
Gab es mal die erfolgreiche Partei Rechtsstaatliche Offensive in Hamburg?

Parteivorsitzender RA Schill?



Wieso gibt es die heute nicht mehr?
Ronald
2012-04-23 15:13:19 UTC
Hallo



ich halte nichts von den Piraten.



Aber wenn ich die Bild lesen will, muss ich das nicht auf YC tun:



http://www.bild.de/politik/inland/piratenpartei/versinkt-die-piraten-partei-im-braunen-sumpf-23803046.bild.html
Rive Gauche
2012-04-23 13:54:44 UTC
Die "Piraten" sind in Deutschland 2006 gegründet worden (in Skandinavien und Irland schon 1999-2001), damals sind schon Reps und DVUs dabei gewesen, andere gingen in die NPD, Dritte in die "PRO-NRW,- Köln" , noch andere in die FW's gegangen.

Selbstverständlich sind die Piraten eine naive Gruppe gewesen, aber sie sind als Partei unterwandert von Rechtsextremisten, das seit der Gründung.

Es wundert nicht, wenn diese, wenn alles so frei und offen ist, die Masken fallen lassen, denn jetzt kommen sie auf der Schiene "Nerds" doch dahin wo sie hinwollen: In die Parlamente!

Und die "Piraten", die es wirklich ehrlich meinen, merken Nichts, und der Wähler begreift es nicht.
Netherworld
2012-04-23 13:51:58 UTC
Das Piratenpartei ist an sich keineswegs rechtsextrem, überhaupt - die Parteirichtung entzieht sich jeder klassische Ordnung, weil das Piratenpartei eben aus mehrere Richtungen bestehen kann.

Dummerweise fallen Äußerungen einer rechtsgesinnten Parteimitglied mehr auf als ein liberaler Parteimitglied.

Ich meine, gute Nachrichten kriegen kaum Aufmerksamkeit, oder? ;-) Würde ja auch wenigen interessieren, wenn ein Parteimitglied sagt: "So demokratisch waren wir nie zuvor!". Negative Schlagzeilen alarmieren. :)
?
2012-04-23 13:48:53 UTC
Meine Meinung: Die Piraten sind eine Patei die einfach mal wichtig tuen wollen. Sie sind alle noch sehr jung, verstehen wenig von Politik. Herr Delius erschien mir schon auf dem Foto unsympathisch. Ich mag die Piraten also nicht.



PS: Na, auch Bild gelesen!? =)
?
2012-04-23 20:12:37 UTC
Und jetzt erzähle deine Parolen doch lieber noch mal am örtlichen Kneipenstammtisch.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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