Deutsche waren selber die ersten Opfer des NS-Regimes, denn die
Konzentrationslager dienten zunächst der so genannten "Umerziehung".
Die Nazis verwandelten Deutschland in einen einzigen Kasernenhof,
auf dem nur noch befohlen und gehorcht werden durfte. Das beantwortet
schon wohl einen Teil der Frage. Siehe: Eugen Kogon: "Der SS-Staat"
http://www.amazon.de/Heyne-Sachbuch-Nr-9-SS-Staat-Konzentrationslager/dp/345302978X
Die KZs hielt man zunächst "geheim".
Die Pläne für ein "Tausendjähriges Reich" wurden von den meisten Deutschen
nicht Ernst genommen.
1943/1944 versuchte das Regime, zu einem Agrement mit den
Westmächten zu kommen, aber die wollten wegen des Bruchs des
Münchner Abkommens von 1938 mit keiner NS-Regierung verhandeln.
Göbbels veranstaltete die Versammlung, mit der berüchtigten Frage:
"Wollt ihr den totalen Krieg"? Die ausschliesslich dorthin beorderten
NS-Anhänger wollten ihn. Andere Deutsche waren nicht daran betei-
ligt. Um diese Zeit kursierte der Slogan unter den Nazis: "Leute,
genießt den Krieg, denn der Frieden wird furchtbar."
Kein vernünftiger Deutscher wollte den Krieg überhaupt und schon gar
nicht das, was die Nazis anrichteten.
Das Terror-Regime war so perfekt, dass es bis auf den letzten Tag
funktionierte. Das verstand natürlich keiner der Alliierten Besatzungs-
soldaten nach Ende des Krieges - sie glaubten, dass
alle Deutschen fanatische Anhänger Hitlers oder seiner Partei waren.
Das jedoch war genau das durch raffinierte Propaganda vermittelte
Bild, auf das lange nach dem Krieg sogar die Nazis kritisierende
Journalisten herein fíelen.
In Berlin war man erleichtert, als britische Truppen in äußerst korrekter
Weise ihren Sektor verwalteten - das war auch in den anderen so.
Sie machten dann eigene Erfahrungen, was dann nach der Blockade
Berlins sehr häufig zu freundschaftlichen Beziehungen führte - und
übrigens auch trotz anfänglichem "Fraternisierungs-Verbots" zu zahl-.
reichen Heiraten von Engländern und deutschen Frauen.
Was das Naziregime sowohl mit den Deutschen als auch in den von ihnen
besetzten Ländern vor hatten, kann man in nachfolgend angegebenem Link
lesen.
In Schulen wurde der so genannte "Glaube an den Führer" von fanatischen
Lehrern verglichen mit dem in der Bergpredigt erwähnten Glauben, der
"Glaube an Hitler" müsse ebens stark sein, dass er "Berge versetzen" könne.
Siehe:
http://members.tripod.com/bernd_pfromm/nsrel.html
"Die Religion des Nationalsoziialismus"
Da gab es tatsächlich Leute, die ungehindert und mit Billigung der
NSDAP davon faselten, dass die nazistische Ideologie die einzig wahre,
allein selig machende Religion sei.
Wenn man wissen wollte, was die Nazis trieben und was in der Welt
tatsächlich geschah, dann musste man die Kurzwellen-Sendungen
des BBC einschalten - was sehr gefährlich war.
So versuchte man denn - soweit möglich - irgendwie zu überleben.
Etwa in der Zeit von 1943-1944 war es vielen deutlich, dass
es so nicht mit diesem Regime weiter gehen konnte und es hieß
"fast jede Reinemachefrau wusste, dass etwas (mit dem Regime)
passieren werde".
Eine ganze Reihe solcher Pläne konnten nicht verwirklicht werden
oder scheiterten, so dass es den Deutschen nicht gelang, sich aus
eigener Kraft vom Naziterror zu befreien und dem Töten und Morden
ein Ende zu bereiten.
Es trifft keineswegs zu, dass es im Bestreben des deutschen Volkes
war, das NS-Regime möglichst lange an der Macht zu halten. Es gab
so genannte SS-Einsatzverbände, welche nur eine Aufgabe hatten,
jeden Ansatz eines Widerstandes mit Waffengewalt zu zerschlagen.
Jede kritische Äußerung und sogar jeder Witz über das Regime konnte
Anklage beim so genannten "Volksgerichtshof" zur Folge haben
und das endete meist mit der Ermordung der Betroffenen. Der
oberste Richter des "Volksgerichtshofes" war ein ehemaliger bol-
schewistischer Kommisssar - Roland Freisler - als solcher fun-
gierte er als Kriegsgefangener nach der Oktoberrevolution in
Rußland. Vermutlich hatte er seine brutalen Terrormethoden als
solcher dort gelernt. Siehe unten angegeben Link hierzu.
Ein NS-Überwachungs- und Meinungs-Kontroll-System existierte
in jedem Mietshaus durch einen "Zellenwart der NSDAP", der über
jeden Mieter ein Dossier über dessen politisches Verhalten führte.
Das Ende des Regimes war eine Erleichterung - trotz der
bedingungslosen Kapitulation. Man sollte auch den Briten dankbar
sein, dass sie in für sie schwersten Zeiten ihren Widerstand fort-
gesetzt haben.
Allerdings scheinen die Bemühungen, in Deutschland Demokratie
einzuführen, nicht so vonstatten gegangen zu sein wie ursprünglich
beabsichtigt. Das geht aus nachfolgendem Link hervor und wenn
man das liest, wird deutlich, das dies Auswirkungen bis auf die
heutige Zeit hatte. Siehe:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13395427.html