Frage:
Lebensmittel spürbar teurer?
?
2013-01-19 02:43:22 UTC
Laut Berliner Zeitung vom 18. Januar 2013
steigen die Preise für Fleisch, Fisch und Gemüse stärker als die Inflationsrate, so die Überschrift.

Für Lebensmittel werden Verbraucher in diesem Jahr wohl erneut deutlich tiefer in den Geldbeutel greifen müssen. "Wir erwarten auch 2013 eine spürbare Verteuerung von Lebensmitteln", sagte der Volkswirt des Einzelhandelsverbandes HDE, Olaf Roik, am Donnerstag der Berliner Zeitung.
Allerdings werde der Preisanstieg in diesem Jahr vermutlich niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr. 2012 waren die Lebensmittelpreise um 3,2 % gestiegen.
Auch die Ernährungsindustrie und die Landwirte erwarten höhere Preise.
Galten Lebensmittel in Deutschland lange Zeit als Teuerungshemmer, so sind sie in den vergangenen Jahren zu einem Teuerungstreiber geworden.
"Lebensmittel sind in den vergangenen fünf bis sieben Jahren spürbar teurer geworden", sagt HDE Volkswirt Roik.
Entwicklung für einzelne Nahrungsmittel seit dem Jahr 2005.
- Mehl + 50,2 %,
- Pflanzenöl (kein Olivenöl) + 47,5 %, - Kekse + 33,2 %, - Brötchen + 27,3 %, Vollmilch + 12,3 %,
- Pizza + 10,1 %, - Roggen- oder Mischbrot + 16,9 %, - Weichkäse + 25,5 %, - Butter + 22,2 %,
- Eier + 20,6 %, - Tafeläpfel + 20,0 %, - Geflügelfleisch + 19,5 %, - Schweinekotelett oder - schnitzel + 17,7 %.

Ein Anstieg der Preise für Lebensmittel wirkt sich in den Budgets zudem generell stärker aus als ein Preisplus zum Beispiel bei Elektrogeräten. Denn Milch und Brot werden werden häufiger gekauft als zum Beispiel ein neuer Fernseher. Diese sogenannte gefühlte Inflation wird aber in den amtlichen Statistik nicht ausgewiesen.
So die Berliner Zeitung.
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Ich gehe davon aus, dass der Otto Normalverbraucher es weiß. Aber was muss geschehen damit die Preise halbwegs stabil gehalten werden?
Was sind die Ursachen, dass die Preise schneller steigen als die Einkommen, Hartz IV Regelsatz und Renten?
Wie ich bereits in den Medien vernommen habe, hat unser Finanzminister Schäuble CDU schon an die Kürzung von Witwenrenten und an die Anhebung des Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel von zur Zeit 7 % auf 19 % nachgedacht.
Das könnte nach der Bundestagswahl 2013 wahr werden.
Zehn antworten:
anonymous
2013-01-19 07:29:47 UTC
Und vor diesem Hintergrund wird diskutiert, ob man den verminderten Steuersatz für Lebensmittel aufheben soll. Geschmacklos! Es läßt sich nicht mehr leugnen. Dank des Euro und der Spekulantenbanken stecken wir heute mitten in der Inflationsspirale, die sich immer schneller dreht.
?
2013-01-19 02:57:02 UTC
Die Lebensmittelpreise in Deutschland waren und sind im europäischen Vergleich immer sehr, sehr günstig.

Das das auf Dauer sich mal ändern wird und die Lebensmittelpreise europäisches Niveau annehmen,

war zu erwarten.



Generell kann man sagen

Deutschland = niedrige Lebensmittel- und Genußmittelpreise, aber hohe sonstige Preise (Mieten, Dienstleistung, Gebühren etc.)

Europa = hohe Lebensmittel- und Genußmittelpreise, niedrigere sonstige Preise (Mieten etc.)



Wer sich jemals etwas länger im europäischen Ausland (GB, Benelux, Skandinavien) aufgehalten hat,

wird das bestätigen können.



Natürlich kann man nur Länder vergleichen, die in etwa den gleichen Lebensstandard haben.



Nachtrag:

Eine Ursache der relativ niedrigen Lebensmittelpreise in Deutschland war die große Konkurrenz im Einzelhandel.



Immer mehr Einzelhändler geben ihr Geschäft auf und die übrigen können dann die Preise erhöhen.

Die Gewinnspanne im deutschen Einzelhandel war und ist extrem niedrig.

Das konnte auf Dauer nicht so weitergehen.
Wolke7
2013-01-19 05:16:19 UTC
Tja und nun??? Was lohnt es sich darüber aufzuregen...Einkaufen muss man ja doch....
anonymous
2013-01-19 02:55:46 UTC
Ist doch jedes Jahr das gleiche Theater und hat mit den Wahlen überhaupt nichts zu tun!
?
2013-01-19 02:50:30 UTC
Was wird nicht teurer?
Lord Wapping
2013-01-20 00:27:03 UTC
Solche einseitigen Informationen dienen nur der Polemik. Man muß das Gesamtbild betrachten: Dafür sind Handys, Computer, DVD Player, Elektro-Autos, Grüner Strom, Textilien, Schuhe, Sportartikel uvm. billiger geworden, unterm Strich also lebt man nicht teuerer. Da vereinzelte Artikel aus dem Zusammenhang zu reißen und isoliert über Mehl mit + 50 % zu sprechen ist sinnlos.
Gerechtigkeit
2013-01-19 04:29:35 UTC
Wir haben Bundestagswahl 2013!



Wer WILL das sich in diesem Land etwas ändert und die Umverteilung von "Unten" nach "Oben" endlich umgekehrt wird, hat es in der Hand!



Der darf einfach NICHT MEHR CDU/CSU, SPD, FDP sowie Bündnis90/DieGrünen wählen!

So einfach ist das!



Das Volk hat es in der Hand in diesem Lande entwas zu ändern!



Nur TUN müssen wir dies endlich!!!!!!!!!!



Hinterher meckern zählt NICHT!!!!!!!!!!!
anonymous
2013-01-19 03:45:16 UTC
Immer wieder entzückend, eine allgemeine Aussage mit herausgepickten Extrembeispielen untermauern zu wollen. Man könnte die obige Liste auch ergänzen mit Zahlen wie

Räucherfisch +0,3% --- Kartoffelchips -5,1% --- Forellenkaviar -20% --- Erdnüsse -5,3% --- Kiwis -65% und so weiter.



Besonders belustigend wirken die Angaben "Vollmilch + 12,3 %, - Pizza + 10,1 %" - seit 2005! Das heißt, die jährliche Teuerung liegt unter 2%, mithin sowohl unter der allgemeinen Teuerungsrate als auch unter dem Inflationsziel der EZB. Was wollen mir diese Daten sagen? Dass der Autor nicht rechnen kann, vermutlich.



Bekannt ist, dass die Nahrungsmittelproduktion insgesamt ein hochsubventionierter "Markt" ist. Ein Großteil des EU-Haushalts fließt in den Agrarsektor. Man könnte natürlich noch mehr Geld in einen "Markt" pumpen, in dem die Preise ohnehin längst jeden Bezug zur Realität verloren haben. Damit gelänge es eventuell, die Verbraucherpreise zu drücken (oder sehr viel wahrscheinlicher dadurch, dass man den ganzen Subventionsquatsch komplett streicht und mal wieder mal ein wenig Marktwirtschaft einkehren lässt, anstatt Großgrundbesitzern die Taschen zu füllen, damit die nichts produzieren. Das wäre so ungefähr das erste, was ich täte, wenn ich Könich wäre).
HySt2812
2013-01-19 03:19:45 UTC
"Das könnte nach der Bundestagswahl 2013 wahr werden" , wenn der BILD-Zeitung-

lesende Deutsche auf Rettung durch die Kanzlerin hofft, die bei aller Unauffälligkeit

auch weiterhin dies alles toleriert, leise und bescheiden im Gegensatz zu den

bestimmenden Bossen der Wirtschaft (nicht jene wenige, die noch über menschlichen

Anstand und Verständnis für die Nöte des/der Einzelnen haben).

"Anstand"? Wie zitierte der wieder aktuell gewordene MARX einen englischen Ökonomie-

Wissenschaftler? "Bei entsprechendem Profit wird Kapital kühn...300%, und es existiert

kein Verbrechen,dass es nicht begehen würde,selbst auf die Gefahr des Galgens hin."

Nein, den Galgen müssen die Profit-Maximierer nicht fürchten, wir haben ja die

Menschenrechte, und natürlich gibt es Anwälte und die abgeschaffte Todesstrafe.



Es gibt nur eine Lösung, bevor wir uns durch globale Probleme (die neuerdings

durch die "Verteidigung unserer Freiheit" auch außerhalb Afghanistans durch die

Regierenden in D selbst geschaffen sind) den Terror und das Chaos nach D

holen,self-made:

Wählt die richtigen Leute bei der kommenden Bundestagswahl! Damit es nicht die

letzte Wahl wird, weil man den Behörden zum Schutz des Landes auch nicht mehr

trauen kann.
reGnau
2013-01-19 03:24:53 UTC
Ja stimmt. Die Lebensmittel sind wirklich spürbar teurer gewordenn, aber wenn man mal bedenkt, dass die "Agrariers" die diese Lebensmittel herstellen, im Grunde genommen die Teuerungen beispielsweise bei Volldünger für die Felder, bei Impf- und Mastmitteln für die Schweine oder bei Stromkosten für die Herstellung von Öl oder in der Hühnerzucht über Jahre hinweg von ihren Einnahmen abziehen müssen und diese eben auch nicht billiger werden, dann ist eine Teuerung der Lebensmittel im Grunde genommen auch nicht aufzuhalten.

ABER: Würde man den Inflationären Umgang mit Profiten durch Preistreiberei in der Wirtschaft völlig abschaffen und wirklich ALLE Menschen hätten die gleichen Voraussetzungen, so würden solche Dinge eben entfallen.

Auf gut deutsch gesagt: wir wären wieder in der Planwirtschaft angelangt, wie in der DDR. Es würde eben nicht mehr nach Nachfrage Produziert und Preise kalkuliert, sondern alle würden gleich behandelt. Aber dadurch würde eben auch die Individualität der Menschen leiden. (Was bei stinkreichen und mächtigen Wirtschaftsbonzen ganz bestimmt kein wirklicher Verlust wäre, was aber eben der Unterschicht dann eher zugute käme, nämlich den Menschen, die von Hartz IV leben müssen.)



@ Funship:

Die Grundnahrungsmittel sind, soweit ich das einordnen kann:

Mehl (Mehlpreis preiswerteste Sorte 1989:0,19 DM! 2012: 0,49!€!!!)

Milch (H-Milch, 1,5%Fett: 1990: 0,49 DM 2012: 0,54€!)

Eier ( 1 Ei lose: 0,30 DM 1990, Im Jahr 2012 1 x 10 Stück: 1,29€ (Was lose Eier kosten weiss ich nicht, weil die definitiv teurer sind und ich mir die Dinger definitiv gar nicht leisten kann!)

Kartoffeln (Letztes Jahr 5 Kg 1,50€ rund, dieses Jahr 4!!!kg= 1,90 €)

Reis, ( 1990er: keine Ahnung weiss ich nicht mehr, aber momentan wenn man die preiswerteste Sorte nimmt, bezahlt man schon mindestens 0,99€!

Nudeln bekam man in den 90er Jahren für locker 0,30 DM das Pfund, heute zahlt man 0,49€!

Käse

Wurstwaren (Aufschnitt, Salami, roher und gekochter Schinken)



Von der Preissteigerung her, ist das echt heftig, für die Grundnahrungsmittel und dazu gehören aber definitiv nicht solche Sachen wie:

Erdnüsse

Forellenkaviar und

Chips.



Das die Preise für die oben von mir genannten "Luxusprodukte" gesunken sind, liegt in der Tatsache, dass in den vergangenen Jahren dadurch, dass die Preise für die Grundnahrungsmittel so angezogen haben, die Leute sich auch doppelt und dreimal so gut überlegen, ob sie sich eben Erdnüsse, Forellenkaviar!?!(Hallo?!? Welcher normale Mensch leistet sich denn Forellenkaviar?!? Ausser wenn er eben MAL Geld zuviel hat!?!) oder Chips überhaupt noch leisten können!

Können sie es nicht, so sinkt eben auch die Nachfrage und durch die Preissenkungen möchte ein Hersteller dann meistens auch erreichen, dass die Nachfrage wieder steigt. Das machen die allerdings bloss dann, wenn sie eben auch genug Rücklagen haben, um eventuelle Rückschläge im Absatz zu dämpfen. Ausserdem sind gerade diese Lebensmittel nicht so dermassen lange haltbar, dass man sich die lange auf Lager legt. Überleg mal besser, was Du da eigentlich schreibst!


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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